20.12.2016 Winfried Klein und die Arbeit der IG-Lahn - Vortrag auf dem Treffen des Fachbeirates in September 2016

Lachse, Wasserkraft und Netzfischerei !

Die Lachswiederansiedlung an der Lahn begann mit einem ersten Besatz im Jahr 1993. Das Besatzmaterial stammte aus der Ardour (Frankreich). Ab dem Jahre 2000 wurde mit
Besatzmaterial aus dem Allier gearbeitet und ab 2004 mit dem schwedischen Ätran-Stamm. Schon 1997 gab es die ersten festgestellten Rückkehrer an der Lahnmündung in den Rhein. Im Jahr 2006/2007 gab es, laut Winfried Klein einen signifikanten Rückgang bei den Rückkehrerzahlen. Man vermutet, dass dieser Rückgang mit der Änderung des niederländischen Fischereigesetz zusammenhängt (vermehrte Nebenerwerbsfischerei und damit mehr Beifänge). Allerdings wurde in dieser Zeit auch auf den Besatz mit Smolts (mit Fettflossenschnitt engl. adipose clipping , Kurzform ac) umgestellt und in anderen Rheineinzugsgebieten gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Einbruch (Sieg, Kinzig) bei den Rückkehrern, so dass es hier noch Klärungsbedarf gibt, warum die Rückkehrerzahlen seit dieser Zeit konstant niedriger sind als zuvor. Aktuell wird wieder mit Parrbesatz gearbeitet.

Bis heute wurden 108 adulte Lachsrückkehrer in der Lahn festgestellt.

Die gefangenen Rückkehrer wurden für die eigene Brutanlage zum Abstreifen genutzt.

Fischpässe werden von der IG Lahn als am besten eingeschätzt, je mehr sie naturnahen Bächen gleichen. Zu technisch ausgeführte Anlagen werden kritisch gesehen, weil sie im Lahngebiet nur sehr eingeschränkt oder gar nicht funktionieren.

Beim Thema Wasserkraftnutzung wird am Beispiel der Aale seit vielen Jahren auf die sehr große Sterblichkeit von Aalen bei der Abwanderung (flussabwärts) hingewiesen. Hierzu hat
Winfried Klein selbst viele Beweise gesammelt.

Winfried Klein ist der Meinung, dass es überaus wichtig ist, dass die vielen verschiedenen Wanderfischprojekte unbedingt mehr zusammenarbeiten müssen, um auf politischer Ebene mehr Einfluss auf die noch immer zu stiefmütterlich behandelten Fließgewässer zu nehmen.

Besonders das Thema Wasserkraft und illegaler Netzfang von Fischen sind aus seiner Sicht die größten Missstände.

Der komplette Vortrag ist hier zufinden.

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