Wanderfische

Meerforelle (Salmo trutta trutta)

Die Meerforelle wird gerne als Stammform unserer heimischen Forellen bezeichnet.

Die Tierart „salmo trutta“ kommt in drei Erscheinungsformen in deutschen Gewässern vor.

Als Bachforelle, die typische und ursprüngliche Forelle in deutschen Bächen und Flüssen.
Als Seeforelle in großen, kalten und stehenden Gewässern wie den Voralpenseen und als Meerforelle, die ihre Wachstumsphase in küstennahem Gewässern der Nord- und Ostsee verbringt.
Die drei Formen unterscheiden sich durch ihr Wanderverhalten. Das Wanderverhalten richtet sich wiederum nach der Art des Gewässers, in dem die Forelle lebt.

Ist die Entfernung zum Meer nicht weit, wird sich ein großer Teil der Bachforellen in Meerforellen verwandeln. In der Nähe eines großen Sees zu Seeforellen. Die Natur sorgt dafür, dass der Lebensraum durch die jeweilige Art zu ihrem besten Vorteil genutzt wird. Die Reise ins Meer ist riskant, die Nahrungsquellen im Vergleich zum kleinen Bach aber gigantisch.

Der Lebensraum prägt dann wieder das Erscheinungsbild der individuellen Fische. Im Bach bleiben sie kleiner, meist nicht größer als 60cm und braun mit roten Tupfen. Im Voralpensee und im Meer wachsen sie zu stattlichen, silbern glänzenden Exemplaren heran mit Stückgewichten über 20kg und einer Länge von über einem Meter.

"Salmo trutta" ist ein schönes Beispiel für die wundervolle und rätselhafte Welt unter Wasser mit ihren vielfältigen und bestens angepassten Lebewesen. Die ursprünglichen Bestände an Bachforellen, Seeforellen und Meerforellen waren so gut wie ausgestorben.

Ähnlich wie beim Lachs versuchen Wanderfischprojekte im ganzen Land, die Bestände wieder aufzubauen. Die Meerforelle als Langdistanz Wanderer leidet besonders unter Hindernissen, die den Fluss versperren, wie Wehre und Wasserkraftanlagen.

Die Zahl von Kormoranen und anderen fischfressenden Vögeln hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Wenn große Seen im Winter zugefroren sind, fallen kommt es vor, dass große Zahlen von Kormoranen zur Laichzeit in die Refugien der Forelle in kleinen Fließgewässern einfallen, um ihren enormen Nahrungsbedarf zu decken.

Auf diese Weise gefährden sie die letzten eventuell verbliebenen genetischen Reserven ursprünglicher Forellen.