Wanderfische

Aal (anguilla anguilla)

Der Aal ist den meisten Menschen gut bekannt. Teil unserer Kultur und wohl vertraut als Räucheraal. Trotzdem ist er eine der geheimnisvollsten Fischarten in unseren Gewässern.

Mit der Länge seiner Wanderstrecke stellt er alle anderen Wanderfische in den Schatten. Anders als Lachs und Forelle laicht er nicht im Süßwasser, sondern in großer Tiefe in der Sargasso See. Sie liegt vor der amerikanischen Ostküste, ungefähr in der Region des berüchtigten Bermuda Dreiecks.

Die kleinen Aale, sogenannte Weidenblatt Larven, wandern mit dem Golfstrom von der Ostküste der USA bis in die europäischen Flussmündungen. Dort verwandeln sie sich in kleine durchsichtige Aale, den Glasaalen, die dann die Flüsse hinauf bis in unsere Bäche, Seen, Weiher und Tümpel ziehen.

Niemand konnte Aale bei der natürlichen Vermehrung bisher beobachten. Eine künstliche Vermehrung gelingt nur unzureichend.

Jeder Aal, der als Räucheraal auf unserem Teller landet, oder im kleinen Wassergraben hinterm Haus lebt, hat diese lange Reise hinter sich und wenn wir ihn lassen, wird er als ausgewachsener Fisch nach ungefähr 10 Jahren quer über den Atlantik in die Sargasso See schwimmen.

Leider wird ein Großteil der Aale die Sargasso See nie erreichen. Viele Turbinen auf dem Weg ins Meer zerstückeln die Fische oder schädigen sie so stark, dass sie den langen Weg nicht schaffen.